Ãëàâíàÿ Ñëó÷àéíàÿ ñòðàíèöà


Ïîëåçíîå:

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Geburah 9 page





»Aber in dem Verlag da«, fragte er,»und in dem andern daneben, machen Sie da nicht Bücher über mysteriöse Wissenschaften?«

Woher wusste er von Manuzio? Informationen aus der Zeit, als er Belbo überwachte, vor Jahren? Oder war er noch immer hinter Ardenti her?

»Nach all diesen Typen wie Oberst Ardenti, die bei Garamond aufgekreuzt sind und die Garamond dann auf Manuzio abzuladen versucht hat«, sagte ich,»hat Signor Garamond nun beschlossen, diesen Zweig zu kultivieren. Scheint daß es sich lohnt. Wenn Sie Typen wie den alten Oberst suchen, die finden Sie da in rauen Mengen.«

»Ja schon«, sagte er.»Aber Ardenti ist verschwunden. Die anderen, hoffe ich, nicht«

»Noch nicht, und ich möchte fast sagen: leider. Aber verzeihen Sie meine Neugier, Herr Kommissar: Ich stelle mir vor, daß Sie mit Leuten, die verschwinden oder noch Schlimmeres, in Ihrem Beruf jeden Tag zu tun haben. Beschäftigen Sie sich mit allen so... lange?«

Er sah mich amüsiert an.»Und was bringt Sie auf den Gedanken, daß ich mich noch immer mit Ardenti beschäftige?«

Okay, er spielte und begann eine neue Runde. Ich musste den Mut haben, sehen zu wollen, und er würde seine Karten aufdecken müssen. Ich hatte nichts zu verlieren.»Also hören Sie, Kommissar«, sagte ich,»Sie wissen alles über Garamond und Manuzio, Sie sind hier, um ein Buch über Agarttha zu suchen... «

»Wieso? Hatte Ardenti über Agarttha gesprochen?«

Wieder getroffen. Tatsächlich hatte Ardenti, soweit ich mich erinnerte, auch über Agarttha gesprochen. Aber ich parierte gut:»Nein, aber er hatte eine Geschichte über die Templer, Sie werden sich erinnern.«

»Richtig«, sagte er. Dann fügte er hinzu:»Aber Sie dürfen nicht glauben, wir verfolgten immer nur einen Fall, bis er gelöst ist. Das passiert nur im Fernsehen. Die Arbeit des Polizisten ist wie die eines Zahnarztes: ein Patient kommt, man macht ihm eine Plombe, verarztet ihn, er kommt nach zwei Wochen wieder, und in der Zwischenzeit hat man hundert andere Patienten. Ein Fall wie der des Oberst Ardenti kann zehn Jahre im Archiv liegen bleiben, dann plötzlich, im Verlauf eines anderen Falles, durch das Geständnis von irgendwem, kommt ein Indiz zutage, peng, mentaler Kurzschluss, und man denkt neu drüber nach... Bis es zu einem weiteren Kurzschluss kommt, oder auch zu keinem mehr, und dann gute Nacht.«

»Und was haben Sie kürzlich entdeckt, das so einen Kurzschluss bei Ihnen ausgelöst hat?«

»Eine indiskrete Frage, meinen Sie nicht? Aber da gibt's keine Geheimnisse, glauben Sie mir. Der Oberst ist mir ganz zufällig wieder eingefallen. Wir haben einen Typ überwacht, aus ganz anderen Gründen, und fanden heraus, daß er den Club Picatrix frequentierte, Sie werden davon gehört haben...«

»Nein, ich kenne bloß die Zeitschrift, nicht den Verein. Was geht denn da vor?«

»Och nichts, gar nichts, das sind ruhige Leutchen, vielleicht ein bisschen exaltiert. Aber mir ist eingefallen, daß auch der Ardenti da verkehrte – die ganze Geschicklichkeit des Polizisten besteht darin, sich zu erinnern, wo er einen Namen schon mal gehört, ein Gesicht schon mal gesehen hat, auch noch nach zehn Jahren. Und da habe ich mich gefragt, was wohl bei Garamond vorgeht. Das ist alles.«

»Und was hat der Club Picatrix mit der Politischen Polizei zu tun?«

»Es mag ja die Impertinenz des reinen Gewissens sein, aber Sie kommen mir unheimlich neugierig vor.«

»Sie waren es, der mich zu einem Kaffee eingeladen hat.«

»Stimmt, und wir sind beide nicht im Dienst. Sehen Sie, aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet hat in dieser Welt alles mit allem zu tun.«Ein schönes hermetisches Philosophem, dachte ich. Aber er fügte sofort hinzu:»Womit ich nicht sagen will, diese Leute hätten mit der Politischen Polizei zu tun, aber wissen Sie... Früher suchten wir die Roten Brigaden in den besetzten Häusern und die Schwarzen Brigaden in den diversen Kampfsportvereinen, heute könnte es genau umgekehrt sein. Wir leben in einer bizarren Welt. Ich versichere Ihnen, mein Beruf war vor zehn Jahren leichter. Heute gibt's auch bei den Ideologen keine Religion mehr. Manchmal habe ich Lust, ins Rauschgiftdezernat überzuwechseln. Ein Dealer ist wenigstens noch ein Dealer, da gibt's nichts zu diskutieren. Da hat man's mit sicheren Werten zu tun.«

Er schwieg ein Weilchen, unsicher, glaube ich. Dann zog er ein Notizbuch aus der Tasche, das wie ein Messbuch aussah.»Hören Sie, Casaubon, Sie frequentieren beruflich seltsame Leute, Sie gehen in Bibliotheken, um sich noch seltsamere Bücher auszuleihen. Helfen Sie mir. Was wissen Sie über die Synarchie?«

»Da muß ich leider passen. So gut wie nichts. Ich hab davon reden hören, im Zusammenhang mit Saint‑Yves. Das ist alles.«

»Und was redet man so darüber?«

»Wenn man was darüber redet, dann ohne mein Wissen. Offen gesagt, mir stinkt die Sache nach Faschismus.«

»In der Tat, viele dieser Thesen wurden seinerzeit von der Action Française aufgegriffen. Und wenn's dabei geblieben wäre, sähe ich ja noch klar: Wenn ich eine Gruppe finde, die von Synarchie redet, kann ich sie einordnen. Aber ich bin dabei, mich über das Thema zu informieren, und erfahre, daß um 1929 eine gewisse Vivian Postel du Mas und eine Jeanne Canudo die Gruppe Polaris gegründet haben, die sich am Mythos eines Königs der Welt inspirierte, und dann propagierten sie ein synarchisches Projekt: sozialer Dienst gegen kapitalistischen Profit, Beseitigung des Klassenkampfs durch genossenschaftliche Bewegungen... Scheint eine Art Sozialismus fabianischer Prägung gewesen zu sein, eine personalistische und kommunitäre Bewegung. Tatsächlich wurden sowohl Polaris wie auch die irischen Fabianer beschuldigt, Emissäre eines synarchischen Komplotts unter jüdischer Leitung zu sein. Und wer hat sie dessen beschuldigt? Eine Revue internationale des sociétés secrètes, die von einer jüdisch‑freimaurerisch‑bolschewistischen Verschwörung faselte. Viele ihrer Mitarbeiter gehörten zu einer noch geheimeren rechten Integralistenvereinigung, der Sapinière. Und sie behaupteten, alle revolutionären politischen Organisationen seien nur die Fassade eines teuflischen Komplotts, das von einem okkultistischen Geheimbund gesteuert werde. Nun werden Sie sagen, okay, wir haben uns geirrt, Saint‑ Yves hat am Ende linksreformistische Gruppen inspiriert, die Rechte macht aus jeder Mücke einen Elefanten und sieht überall Ableger einer Demo‑Pluto‑Sozial‑Judäokratie. Auch Mussolini hat es so gemacht. Aber wieso wird dann diesen Gruppen vorgeworfen, sie würden von okkultistischen Zirkeln beherrscht? Nach dem bisschen, was ich davon weiß – gehen Sie nur mal hin und schauen Sie sich Picatrix an –, sind das Leute, die mit der Arbeiterbewegung wenig im Sinn haben.«

»So dünkt es auch mich, o Sokrates. Und weiter?«

»Danke für den Sokrates, aber je mehr ich über das Thema lese, desto weniger sehe ich klar. Anfang der vierziger Jahre entstehen verschiedene Gruppen, die sich synarchisch nennen, und sie reden von einer neuen europäischen Ordnung unter der Führung einer Regierung von überparteilichen Weisen. Und wo konvergieren dann all diese Gruppen? Im Umkreis der Kollaborateure von Vichy. Jetzt werden Sie sagen, wir hätten uns erneut geirrt, die Synarchie stehe eben rechts. Vorsicht! Nachdem ich so viel gelesen habe, wird mir klar, daß alle sich nur in einem Punkt einig sind: Die Synarchie existiert und regiert insgeheim die Welt. Aber nun kommt das Aber... «

»Aber?«

»Am 24. Januar 1937 wurde Dimitri Navachine, ein Freimaurer und Martinist (ich weiß nicht genau, was Martinisten sind, aber mir scheint, eine von diesen Sekten), damals Berater der Volksfrontregierung in Wirtschaftsfragen, nachdem er zuvor Direktor einer Moskauer Bank gewesen war, ermordet von einer Organisation secrète d’action révoluti‑onnaire et nationale, besser bekannt als La Cagoule, finanziert von Mussolini. Damals hieß es, die Cagoule werde von einer geheimen Synarchie geleitet und Navachine sei ermordet worden, weil er ihre Geheimnisse aufgedeckt habe. Später, während der deutschen Besatzung, behauptet ein aus Kreisen der Linken hervorgegangenes Dokument, verantwortlich für die französische Niederlage sei ein synarchischer Pakt des Reiches, und dieser Pakt sei die Manifestation eines lateinischen Faschismus vom portugiesischen Typ. Aber dann kommt heraus, daß der Pakt von den Polaris‑ Gründerinnen Postel du Mas und Canudo verfasst worden war und Ideen enthielt, die sie längst publiziert und überall verbreitet hatten. Keine Spur von Geheimnis. Aber als geheim, ja top secret werden diese Ideen dann 1946 von einem gewissen Husson enthüllt, der einen linksrevolutionären synarchischen Pakt anprangert, und das in einem Text namens Synarchie, panorama de 25 années d’activité occulte, gezeichnet mit – warten Sie, ja, hier: Geoffroy de Charnay.«

»Das ist jetzt schön«, sagte ich,»Geoffroy de Charnay war der Gefährte von Jacques de Molay, dem Großmeister der Templer. Sie starben zusammen auf dem Scheiterhaufen. Hier hätten wir also einen Neotempler, der die Synarchie von rechts attackiert. Aber die Synarchie ist doch in Agarttha entstanden, dem Refugium der Templer!«

»Was habe ich gesagt? Sehen Sie, Sie geben mir eine weitere Spur. Dummerweise macht sie die Konfusion nur noch größer: Demnach wird von rechts ein synarchischer Pakt des Reiches angeprangert, ein sozialistischer und geheimer, der alles andere als geheim ist, und derselbe geheime synarchische Pakt wird auch von links angeprangert. Und nun kommen wir zu einer neuen Interpretation: Die Synarchie ist eine Verschwörung der Jesuiten zum Umsturz der Dritten Republik. So die These von Roger Mennevée, einem Linken. Um mich zu beruhigen, sagt mir meine Lektüre auch, daß 1943 in einigen Militärkreisen von Vichy, pétainistischen zwar, aber antideutschen, Dokumente zirkulierten, die bewiesen, daß die Synarchie ein Komplott der Nazis war: Hitler war ein Rosenkreuzer, beeinflusst von den Freimaurern, die mithin von der jüdisch‑bolschewistischen zur deutsch‑ imperialen Verschwörung übergegangen sind.«

»Womit wir alles beisammen hätten.«

»Wenn's nur das wäre. Hier noch eine weitere Enthüllung: Die Synarchie ist ein Komplott der internationalen Technokraten. Das behauptet 1960 ein gewisser Villemarest in Le 14ème complot du 13 mai. Das techno‑synarchische Komplott will die Regierungen destabilisieren und deshalb provoziert es Kriege, unterstützt und schürt Staatsstreiche, begünstigt interne Spannungen, um die Parteien zu spalten... Erkennen Sie die Melodie?«

»Mein Gott, das ist der SIM, der Imperialistische Staat der Multinationalen Konzerne, von dem die Roten Brigaden vor ein paar Jahren sprachen!«

»Genau! Und was macht nun der Kommissar De Angelis, wenn er irgendwo einen Hinweis auf die Synarchie findet? Er fragt Doktor Casaubon, den Experten für Templer.«

»Und der sagt, es gibt einen Geheimbund mit Verzweigungen in aller Welt, der Komplotte schmiedet, um das Gerücht zu verbreiten, es gebe ein Universales Komplott.«

»Sie scherzen, aber ich... «

»Ich scherze nicht. Kommen Sie mal vorbei und lesen die Manuskripte, die bei Manuzio eintreffen. Aber wenn Sie eine schlichtere Interpretation haben wollen: Das Ganze ist wie der Witz von dem Stotterer, der sagte, sie hätten ihn nicht als Radiosprecher genommen, weil er nicht in der Partei war. Man muß die eigenen Fehler immer anderen zuschreiben, Diktaturen brauchen immer einen äußeren Feind, um ihre Anhänger um sich zu scharen. Wie sagte doch gleich, ich weiß nicht mehr, wer es war: Für jedes komplexe Problem gibt es eine einfache Lösung, und die ist die falsche.«

»Und wenn ich eine Bombe in einem Zug finde, eingewickelt in ein Flugblatt, das von Synarchie spricht, begnüge ich mich dann damit zu sagen, das sei eine einfache Lösung für ein komplexes Problem?«

»Wieso? Haben Sie Bomben in Zügen gefunden, die... Nein, entschuldigen Sie. Das wäre wirklich nicht meine Sache. Aber warum sprechen Sie dann mit mir darüber?«

»Weil ich hoffte, Sie wüssten darüber mehr als ich. Weil es mich womöglich erleichtert zu sehen, daß auch Sie damit nicht klarkommen. Sie sagen, Sie müssten zu viele Texte von Verrückten lesen, und halten das für Zeitverschwendung. Ich nicht, für mich sind die Texte Ihrer Verrückten – Ihrer, also der für die normalen Leute Verrückten – wichtige Texte. Vielleicht erklärt mir der Text eines Verrückten, wie jemand denkt, der Bomben in Züge legt. Oder fürchten Sie, ein Polizeispitzel zu werden?«

»Nein, Ehrenwort. Im Grunde ist es mein Beruf, Ideen in Karteikästen zu suchen. Wenn ich auf den richtigen Hinweis stoße, werde ich an Sie denken.«

Während er aufstand, ließ er die letzte Frage fallen:»Und haben Sie unter Ihren Manuskripten nie einen Hinweis auf... etwas namens Tres gefunden?«

»Was ist das?«

»Ich weiß nicht. Muss eine Vereinigung sein oder etwas in der Art, ich weiß nicht mal, ob es wirklich existiert. Ich habe nur davon reden hören, und jetzt ist es mir im Zusammenhang mit den Verrückten eingefallen. Grüßen Sie Ihren Freund Belbo von mir. Sagen Sie ihm, daß ich nicht auf seiner Spur bin. Und daß ich einen scheußlichen Beruf ausübe, der mir scheußlicherweise auch noch gefällt.«

Auf dem Heimweg fragte ich mich, wer von uns beiden das Spiel gewonnen hatte. Er hatte mir eine Menge erzählt, ich nichts. Wenn ich argwöhnisch sein wollte: vielleicht hatte er mir etwas aus der Nase gezogen, ohne daß ich es gemerkt hatte. Aber wer argwöhnisch sein will, gerät leicht in die Psychose des synarchistischen Komplotts.

Als ich Lia von dem Gespräch erzählte, sagte sie:»Also mir scheint, er war ehrlich zu dir. Er wollte sich mal aussprechen. Meinst du, im Polizeipräsidium findet er jemanden, der ihm zuhört, wenn er ihn fragt, ob Jeanne Canudo rechts oder links war? Er wollte bloß rausfinden, ob er's ist, der nichts kapiert, oder ob die Geschichte wirklich zu schwierig ist. Und du bist nicht imstande gewesen, ihm die einzige richtige Antwort zu geben.«

»Und die wäre?«

»Daß es da nichts zu kapieren gibt. Die Synarchie ist Gott.«

»Gott?«

»Ja. Die Menschheit kann den Gedanken nicht ertragen, daß die Welt per Zufall entstanden ist, durch einen Irrtum, bloß weil vier unvernünftige Atome auf der nassen Autobahn ineinandergerast sind. Also muß sie eine kosmische Verschwörung suchen. Gott, die Engel oder die Teufel. Die Synarchie erfüllt dieselbe Funktion, nur in kleinerem Maßstab.«

»Also hätte ich ihm erklären sollen, daß die Leute Bomben in Züge legen, weil sie Gott suchen?«

»Vielleicht.«

 

54

 

 

The prince of darkness is a Gentleman.

(Der Fürst der Finsternis ist ein Edelmann.)

 

Shakespeare, King Lear, 3, 4, 140

 

Es wurde Herbst. Eines Morgens ging ich in die Via Marchese Gualdi hinüber, um mir von Signor Garamond die Erlaubnis zu holen, einige Farbdias aus dem Ausland zu bestellen. Im Büro der Signora Grazia sah ich Agliè, über das Autorenverzeichnis von Manuzio gebeugt. Ich störte ihn nicht, da ich mich verspätet hatte und Signor Garamond mich erwartete.

Am Ende unserer Besprechung fragte ich ihn, was Agliè im Sekretariat machte.

»Oh, der ist ein Genie«, sagte Garamond.»Ein Mann von ganz außergewöhnlichem Feingefühl und enormer Bildung. Vorgestern Abend habe ich ihn mit einigen unserer Autoren zum Essen ausgeführt, und er hat mir große Ehre gemacht. Welch eine Konversation, welch ein Stil! Ein echter Gentleman alten Schlages, ein richtiger Herr, von einer Noblesse, wie man sie heute kaum noch findet. Welche Gelehrtheit, welche Kultiviertheit, ich sage noch mehr, welche Informiertheit! Er hat köstliche Anekdoten erzählt über Leute von vor hundert Jahren, ich schwöre es Ihnen, als hätte er sie persönlich gekannt! Und wissen Sie, was für eine glänzende Idee er mir auf dem Heimweg gesteckt hat? Er hatte meine Gäste auf den ersten Blick durchschaut und kannte sie inzwischen besser als ich. Er meinte, wir sollten nicht warten, daß die Autoren der Entschleierten Isis von alleine kämen. Das sei Zeitvergeudung, erst das Palaver, dann die Lektüre der Manuskripte, und dann weiß man nicht, ob sie bereit sind, zu den Unkosten beizutragen. Statt dessen hätten wir eine Goldmine zum Ausbeuten: die Kartei aller Manuzio‑ Autoren der letzten zwanzig Jahre! Verstehen Sie? Man schreibt einfach an diese unsere ruhmreichen alten Autoren, oder jedenfalls an diejenigen, die auch die Restbestände aufgekauft haben: Lieber Herr, wissen Sie, daß wir eine neue Buchreihe begonnen haben, die sich der traditionellen Weisheit von höchster Spiritualität widmen soll? Müsste es einen Autor von Ihrer Subtilität nicht reizen, in diese Terra incognita einzudringen undsoweiterundsofort... Ein Genie, sage ich Ihnen! Ich glaube, er möchte uns alle am Sonntagabend bei sich haben. Er will uns in ein Schloss führen, in eine Burg, ich sage noch mehr, eine prächtige Villa in den Turiner Hügeln. Scheint, daß da außergewöhnliche Dinge stattfinden werden, ein Ritus, eine Zeremonie, ein Hexensabbat, wo jemand Gold oder Quecksilber oder so etwas fabrizieren wird. Das ist eine ganz neu zu entdeckende Welt, Casaubon, auch wenn ich, Sie wissen es, die größte Achtung vor jener Wissenschaft hege, der Sie sich mit solcher Passion verschrieben haben, ja, ja, ich bin sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit – ich weiß, die kleine finanzielle Zulage, auf die Sie mich angesprochen hatten, ich hab's nicht vergessen, wir werden zu gegebener Zeit noch darüber sprechen. Agliè hat mir gesagt, daß auch diese junge Dame dort sein wird, diese schöne Dame – nun, vielleicht ist sie nicht gerade bildschön, aber rassig, sie hat etwas im Blick – ich meine, diese Freundin von Belbo, wie heißt sie doch gleich... «

»Lorenza Pellegrini.«

»Richtig. Ist da was zwischen ihr und unserem Belbo, eh?«

»Ich glaube, sie sind gute Freunde.«

»Ah! So antwortet ein Gentleman. Bravo, Casaubon. Aber es war nicht aus Neugier, es ist vielmehr, weil ich mich für Sie alle hier wie ein Vater fühle und... nun ja, lassen wir das, à la guerre comme à la guerre… Adieu, mein Lieber.«

Wir hatten tatsächlich ein Rendezvous mit Agliè im Turiner Hügelland, bestätigte mir Belbo. Ein doppeltes Rendezvous. Erst am Sonntagabend ein Fest im Schloss eines sehr wohlhabenden Rosenkreuzers, danach würde Agliè uns zu einem Ort ein paar Kilometer weiter führen, woselbst, natürlich um Mitternacht, ein druidischer Ritus stattfinden sollte, über den er sich nur sehr vage geäußert hatte.

»Aber ich dachte mir«, fügte Belbo hinzu,»wir müssten ohnehin letzte Hand an die Geschichte der Metalle legen, und hier sind wir immer zu sehr gestört. Wie wär's, warum fahren wir nicht schon am Samstag los und verbringen das Wochenende in meinem alten Haus in ***? Es ist ein schöner Ort, Sie werden sehen, die Hügel lohnen sich. Diotallevi ist einverstanden, und vielleicht kommt auch Lorenza mit. Natürlich... bringen Sie mit, wen Sie wollen.«

Er kannte Lia nicht, aber er wusste, daß ich eine Freundin hatte. Ich sagte, ich würde alleine kommen. Seit zwei Tagen hatte ich Streit mit Lia. Es war bloß eine Dummheit gewesen, und nach einer Woche war dann auch tatsächlich alles wieder im Lot, aber ich verspürte das Bedürfnis, mich für zwei Tage aus Mailand zu entfernen.

So fuhren wir nach ***, das Trio von Garamond und Lorenza Pellegrini. Bei der Abfahrt hatte es einen Moment der Spannung gegeben. Lorenza war pünktlich zum Treffpunkt gekommen, aber als sie gerade einsteigen wollte, hatte sie plötzlich gesagt:»Vielleicht bleib ich doch lieber hier, dann könnt ihr in Ruhe arbeiten. Ich komm dann mit Simon nach.«

Belbo, der am Steuer saß, hatte die Arme ausgestreckt und starr vor sich hinblickend leise gesagt:»Steig ein.«Lorenza war eingestiegen, vorn neben ihm, und hatte während der ganzen Fahrt die Hand in Belbos Nacken gehalten, der schweigend fuhr.

*** sei noch immer der kleine Marktflecken, den er während des Krieges gekannt habe, erklärte uns Belbo, als wir näher kamen. Wenige Neubauten, die Landwirtschaft im Niedergang, die Jungen in die Stadt abgewandert. Er zeigte auf einige flache Hänge, die jetzt Weideland waren, und sagte, früher seien sie gelb von Weizenfeldern gewesen. Das Städtchen erschien unversehens nach einer Kurve, am Fuß eines Hügels, auf dem Belbos Haus stand. Der Hügel war niedrig, und man sah hinter ihm die Höhen von Monferrat in einem leichten, leuchtenden Dunst. Während wir hinauffuhren, zeigte uns Belbo einen fast kahlen Hügel gegenüber, auf dessen Gipfel eine Kapelle stand, flankiert von zwei Pinien.»Der Bricco«, sagte er. Dann fügte er hinzu:»Macht nichts, wenn euch der Name nichts sagt. Dort ging man Ostern rauf, um das ›Engelspicknick‹ zu machen, am Ostermontag. Heute ist man in fünf Minuten mit dem Auto oben, aber damals ging man zu Fuß, und es war eine Wallfahrt.«

 

55

 

 

Ich nenne Theater [den Ort, an dem] alle Handlungen von Worten und Gedanken sowie die Einzelheiten einer Rede und der Argumente vorgezeigt werden wie in einem öffentlichen Theater, wo man Tragödien und Komödien aufführt.

Robert Fludd, Utriusque Cosmi Historia, Tomi Secundi Tractatus Primi Sectio Secunda, Oppenheim (?) 1620 (?), p. 55

 

Wir kamen zur Villa – Villa nur sozusagen: es war ein Landhaus mit herrschaftlichem Oberstock, aber unten lagen die großen Kellerräume, in denen Adelino Canepa – der aufmüpfige Halbpächter, der Onkel Carlo bei den Partisanen denunziert hatte – den Wein aus den Gütern der Familie Covasso gekeltert hatte. Man sah, daß es seit langem unbewohnt war.

In einem kleinen Häuschen nebenan lebte noch eine Alte, sagte uns Belbo, die Tante von Adelino – die anderen seien längst alle gestorben, die Cavassos ebenso wie die Canepas, nur noch die Hundertjährige sei übrig geblieben, mit ihrem Gärtchen, ihren vier Hühnern und einem Schwein. Das Land sei verkauft worden, um die Erbschaftssteuer zu bezahlen, oder die Schulden, wer könne das heute noch wissen. Er ging hin und klopfte an die Tür des Häuschens, die Alte erschien und brauchte ein Weilchen, bis sie den Besucher erkannte, dann brach sie in große Ehrbezeigungen aus. Sie wollte uns alle zu sich hereinbitten, doch Belbo stoppte ihren Wortschwall, nachdem er sie umarmt und getröstet hatte.

Wir betraten die Villa, und Lorenza stieß kleine Freudenschreie aus, als sie Treppen, Flure und schattige Zimmer mit alten Möbeln entdeckte. Belbo blieb bei seinem Understatement und murmelte nur, jeder habe eben das Donnafugata, das er sich leisten könne, aber er war sichtlich bewegt. Er komme dann und wann her, sagte er, nur leider sei es recht selten.

»Aber man kann hier sehr gut arbeiten, im Sommer ist es frisch, und im Winter schützen die dicken Mauern vor Kälte, und es gibt überall Öfen. Natürlich, als ich klein war, damals im Krieg, als wir evakuiert waren, da wohnten wir nur in den zwei Zimmern dort am Ende des großen Flurs. Jetzt hab ich den herrschaftlichen Flügel in Besitz genommen. Ich arbeite hier im Arbeitszimmer von Onkel Carlo.«Er zeigte uns einen schönen alten Sekretär, so einen mit wenig Platz zum Ablegen von Papieren, aber mit vielen Schubladen und Geheimfächern.»Hier oben könnte ich Abulafia nicht gut aufstellen«, sagte er.»Aber die wenigen Male, wenn ich hier rauf komme, schreibe ich gern mit der Hand, wie früher.«Er deutete auf einen majestätischen Wandschrank.»Da drinnen, merkt euch das, für wenn ich tot bin, da drinnen ist meine ganze literarische Produktion aus der Jugendzeit, die Gedichte, die ich mit sechzehn geschrieben habe, die Skizzen zu einer Familiensaga in sechs Bänden, die ich mit achtzehn verfasste... naja und so weiter... «

»Herzeigen, herzeigen!«rief Lorenza, klatschte in die Hände und lief katzengleich zu dem Schrank.

»Halt«, sagte Belbo.»Da gibt's nichts zu sehen. Nicht mal ich selber schaue da noch rein. Und wenn ich tot bin, werde ich kommen und alles verbrennen.«

»Dies hier ist sicher ein schöner Ort für Gespenster, hoffe ich«, sagte Lorenza.

»Jetzt schon. Zu den Zeiten von Onkel Carlo nicht, da war's hier sehr heiter. Es war idyllisch, georgisch im Sinne Vergils. Heute komme ich extra deswegen her, wegen dieser bukolischen Stimmung. Es ist schön, am Abend zu arbeiten, wenn drunten im Tal die Hunde bellen.«

Er zeigte uns die Zimmer, wo wir schlafen sollten – ich, Diotallevi und Lorenza. Lorenza sah sich in ihrem Zimmer um, befühlte das alte Bett, auf dem eine große weiße Decke lag, beschnupperte das Laken und sagte, sie komme sich vor wie bei Großmuttern, weil es so nach Lavendel rieche. Belbo widersprach, das sei nur die Feuchtigkeit, die so rieche, Lorenza meinte, das mache nichts, und dann, an die Wand gelehnt, die Hüften und den Unterleib leicht vorgestreckt, als müsste sie den Flipper besiegen, fragte sie:»Aber schlafe ich hier allein?«

Belbo schaute in eine andere Richtung, aber da standen wir, er schaute wieder in eine andere Richtung, dann wandte er sich zur Tür und sagte:»Darüber sprechen wir noch. Auf jeden Fall hast du hier ein Refugium ganz für dich allein.«Diotallevi und ich gingen hinaus, doch wir hörten, wie Lorenza ihn fragte, ob er sich wegen ihr schäme. Er antwortete, wenn er ihr das Zimmer nicht gegeben hätte, hätte sie ihn gefragt, wo er wohl glaube, daß sie schlafen solle.»Ich habe den ersten Schritt getan, so hast du keine Wahl«, sagte er.»Schlaufuchs!«antwortete sie.»Dann schlafe ich eben in meinem Zimmerchen.«–»Schlaf, wo du willst«, sagte er ärgerlich,»aber die andern sind hier, um zu arbeiten, gehen wir auf die Terrasse.«

Und so arbeiteten wir auf einer großen Terrasse im Schutz einer Pergola, bei kalten Säften und viel Kaffee. Alkohol war bis zum Abend verboten.

Von der Terrasse aus sah man den Bricco und darunter, am Fuß des Hügels, einen großen schmucklosen Bau mit einem Hof und einem Fußballfeld. Das Ganze belebt mit kleinen bunten Gestalten, Kindern, wie mir schien. Belbo kam ein erstes Mal darauf zu sprechen:»Das ist das Oratorium der Salesianer. Da hat mir Don Tico spielen beigebracht. In der Blaskapelle.«

Mir fiel die Trompete ein, die Belbo nicht bekommen hatte, damals nach seinem Traum. Ich fragte:»Trompete oder Klarinette?«

Er hatte einen Anflug von Panik:»Woher wissen Sie... Ach ja, stimmt, ich hatte Ihnen von dem Traum mit der Trompete erzählt. Nein, Don Tico hat mir Trompetespielen beigebracht, aber in der Kapelle spielte ich das Baryton.«

»Was ist ein Baryton?«

»Kindergeschichten. Jetzt arbeiten wir.«

Doch während wir arbeiteten, warf er immer wieder kurze Blicke zum Oratorium hinüber. Ich hatte den Eindruck, daß er extra, um hinüberschauen zu können, ab und zu die Diskussion unterbrach und von anderen Dingen erzählte:»Hier hat es eine der wildesten Schießereien am Ende des Krieges gegeben. In *** herrschte damals so etwas wie ein Abkommen zwischen Partisanen und Faschisten. Im Frühling kamen die Partisanen aus den Bergen herunter, um das Tal zu besetzen, und die Faschisten ließen sie ungestört machen. Die Faschisten waren nicht aus dieser Gegend, die Partisanen stammten alle von hier. Bei Zusammenstößen wussten sie, wie man sich in den Maisfeldern, in den Wäldchen, zwischen den Hecken bewegt. Die Faschisten verschanzten sich in der Hauptstadt und kamen nur zu Razzien her. Im Winter war's für die Partisanen schwieriger, sich im Tal zu bewegen, man konnte sich nicht verstecken, man wurde von weitem im Schnee gesehen, und für ein MG war man noch auf einen Kilometer erreichbar. Also stiegen die Partisanen weiter hinauf. Da waren sie dann wieder mit dem Gelände vertraut und kannten die Hänge und Schlupflöcher. Die Faschisten kamen und kontrollierten das Tal. Aber damals, im Frühjahr 45, waren wir kurz vor der Befreiung. Die Faschisten waren noch hier, aber ich glaube, sie trauten sich nicht mehr zurück in die Hauptstadt, weil sie irgendwie ahnten, daß dort der letzte Schlag geführt werden würde, wie's ja dann kurz vor dem 25. April auch geschah. Ich glaube, es gab stillschweigende Übereinkünfte, die Partisanen warteten ab, sie wollten die offene Konfrontation vermeiden, sie hatten das sichere Gefühl, daß bald etwas geschehen würde, nachts sendete Radio London immer ermutigendere Nachrichten, immer öfter kamen Sonderdurchsagen»für die Franchi«– die Franchi war eine der bestorganisierten Einheiten der badoglianischen Partisanen, kommandiert von Edgardo Sogno, der sich Franchi nannte, und die Durchsagen meldeten: ›Morgen regnet es wieder‹ oder ›Onkel Pietro hat das Brot gebracht‹ oder solche Sachen, Diotallevi, du hast sie vielleicht gehört... Kurz, es muß dann ein Missverständnis gegeben haben, die Partisanen sind runtergekommen, als die Faschisten noch da waren, Tatsache ist jedenfalls, daß eines Tages meine kleine Schwester hier auf der Terrasse war und dann reingelaufen kam und sagte, da draußen sind zwei Jungs, die spielen Fangen mit Maschinenpistolen. Wir wunderten uns nicht weiter, es waren ja alles junge Kerle, die gerne mit Waffen spielten, um die Zeit totzuschlagen. Einmal hatten zwei zum Spaß wirklich geschossen, und die Kugel hatte sich in den Stamm eines Baumes gebohrt, an dem meine Schwester gerade lehnte. Sie hatte es nicht mal gemerkt, die Nachbarn hatten es uns erzählt, und da war ihr beigebracht worden, daß sie weglaufen sollte, wenn sie zwei Jungs mit Maschinenpistolen spielen sah. Jetzt spielen sie wieder hatte sie gerufen, als sie reinkam, um uns zu zeigen, daß sie gehorsam war. Und in dem Moment hörten wir die erste Salve. Nur daß dann gleich eine zweite folgte und eine dritte, und dann waren es viele Salven, wir hörten die trockenen Schüsse der Karabiner, das Tatata der MPs, ein paar dumpfere Schläge, vielleicht Handgranaten, und schließlich das Bellen des Maschinengewehrs. Da begriffen wir, daß es diesmal kein Spiel war. Aber wir hatten keine Zeit mehr, darüber zu diskutieren, weil man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Boing Wumm Krach Ratatata. Wir hockten uns unter das Waschbecken, ich, meine Schwester und die Mama. Nach einer Weile kam Onkel Carlo durch den Flur gerobbt, um uns zu sagen, daß wir auf unserer Seite zu exportiert wären, wir sollten rüberkommen zu ihnen. So sind wir rübergekrochen in den anderen Flügel, wo Tante Caterina heulte, weil die Großmutter noch draußen war... «

Date: 2015-12-13; view: 388; Íàðóøåíèå àâòîðñêèõ ïðàâ; Ïîìîùü â íàïèñàíèè ðàáîòû --> ÑÞÄÀ...



mydocx.ru - 2015-2024 year. (0.005 sec.) Âñå ìàòåðèàëû ïðåäñòàâëåííûå íà ñàéòå èñêëþ÷èòåëüíî ñ öåëüþ îçíàêîìëåíèÿ ÷èòàòåëÿìè è íå ïðåñëåäóþò êîììåð÷åñêèõ öåëåé èëè íàðóøåíèå àâòîðñêèõ ïðàâ - Ïîæàëîâàòüñÿ íà ïóáëèêàöèþ