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Zu Drei





Es ziehen die Wolken, es schwinden die Sterne!

Dahinten, dahinten! von ferne, von ferne,

Da kommt er, der Bruder, da kommt er, der — Tod.

 

Faust

Vier sah ich kommen, drei nur gehn;

Den Sinn der Rede konnt' ich nicht verstehn.

Es klang so nach, als hieß es — Not,

Ein düstres Reimwort folgte — Tod.

Es tönte hohl, gespensterhaft gedämpft.

Noch hab' ich mich ins Freie nicht gekämpft.

Könnt' ich Magie von meinem Pfad entfernen,

Die Zaubersprüche ganz und gar verlernen,

Stünd' ich, Natur, vor dir ein Mann allein,

Da wär's der Mühe wert, ein Mensch zu sein.

Das war ich sonst, eh' ich's im Düstern suchte,

Mit Frevelwort mich und die Welt verfluchte.

Nun ist die Luft von solchem Spuk so voll,

Daß niemand weiß, wie er ihn meiden soll.

Wenn auch ein Tag uns klar vernünftig lacht,

In Traumgespinst verwickelt uns die Nacht;

Wir kehren froh von junger Flur zurück,

Ein Vogel krächzt; was krächzt er? Mißgeschick.

Von Aberglauben früh und spat umgarnt:

Es eignet sich, es zeigt sich an, es warnt.

Und so verschüchtert, stehen wir allein.

Die Pforte knarrt, und niemand kommt herein.

Ist jemand hier?

 

Sorge

Die Frage fordert Ja!

 

Faust

Und du, wer bist denn du?

 

Sorge

Bin einmal da.

 

Faust

Entferne dich!

 

Sorge

Ich bin am rechten Ort.

 

Faust

Nimm dich in acht und sprich kein Zauberwort.

 

Sorge

Würde mich kein Ohr vernehmen,

Müßt' es doch im Herzen dröhnen;

In verwandelter Gestalt

üb' ich grimmige Gewalt.

Auf den Pfaden, auf der Welle,

Ewig ängstlicher Geselle,

Stets gefunden, nie gesucht,

So geschmeichelt wie verflucht. —

Hast du die Sorge nie gekannt?

 

Faust

Ich bin nur durch die Welt gerannt;

Ein jed' Gelüst ergriff ich bei den Haaren,

Was nicht genügte, ließ ich fahren,

Was mir entwischte, ließ ich ziehn.

Ich habe nur begehrt und nur vollbracht

Und abermals gewünscht und so mit Macht

Mein Leben durchgestürmt; erst groß und mächtig,

Nun aber geht es weise, geht bedächtig.

Der Erdenkreis ist mir genug bekannt,

Nach drüben ist die Aussicht uns verrannt;

Tor, wer dorthin die Augen blinzelnd richtet,

Sich über Wolken seinesgleichen dichtet!

Er stehe fest und sehe hier sich um;

Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm.

Was braucht er in die Ewigkeit zu schweifen!

Was er erkennt, läßt sich ergreifen.

Er wandle so den Erdentag entlang;

Wenn Geister spuken, geh' er seinen Gang,

Im Weiterschreiten find' er Qual und Glück,

Er, unbefriedigt jeden Augenblick!

 

Sorge

Wen ich einmal besitze,

Dem ist alle Welt nichts nütze;

Ewiges Düstre steigt herunter,

Sonne geht nicht auf noch unter,

Bei vollkommnen äußern Sinnen

Wohnen Finsternisse drinnen,

Und er weiß von allen Schätzen

Sich nicht in Besitz zu setzen.

Glück und Unglück wird zur Grille,

Er verhungert in der Fülle;

Sei es Wonne, sei es Plage,

Schieb er's zu dem andern Tage,

Ist der Zukunft nur gewärtig,

Und so wird er niemals fertig.

 

Faust

Hör auf! so kommst du mir nicht bei!

Ich mag nicht solchen Unsinn hören.

Fahr hin! die schlechte Litanei,

Sie könnte selbst den klügsten Mann betören.

 

Sorge

Soll er gehen, soll er kommen?

Der Entschluß ist ihm genommen;

Auf gebahnten Weges Mitte

Wankt er tastend halbe Schritte.

Er verliert sich immer tiefer,

Siehet alle Dinge schiefer,

Sich und andre lästig drückend;

Atemholend und erstickend;

Nicht erstickt und ohne Leben,

Nicht verzweiflend, nicht ergeben.

So ein unaufhaltsam Rollen,

Schmerzlich Lassen, widrig Sollen,

Bald Befreien, bald Erdrücken,

Halber Schlaf und schlecht Erquicken

Heftet ihn an seine Stelle

Und bereitet ihn zur Hölle.

 

Faust

Unselige Gespenster! so behandelt ihr

Das menschliche Geschlecht zu tausend Malen;

Gleichgültige Tage selbst verwandelt ihr

In garstigen Wirrwarr netzumstrickter Qualen.

Dämonen, weiß ich, wird man schwerlich los,

Das geistig-strenge Band ist nicht zu trennen;

Doch deine Macht, Sorge, schleichend groß,

Ich werde sie nicht anerkennen.

 

Sorge

Erfahre sie, wie ich geschwind

Mich mit Verwünschung von dir wende!

Die Menschen sind im ganzen Leben blind,

Nun, Fauste, werde du's am Ende!

 

Faust

Die Nacht scheint tiefer tief hereinzudringen,

Allein im Innern leuchtet helles Licht;

Was ich gedacht, ich eil' es zu vollbringen;

Des Herren Wort, es gibt allein Gewicht.

Vom Lager auf, ihr Knechte! Mann für Mann!

Laßt glücklich schauen, was ich kühn ersann.

Ergreift das Werkzeug, Schaufel rührt und Spaten!

Das Abgesteckte muß sogleich geraten.

Auf strenges Ordnen, raschen Fleiß

Erfolgt der allerschönste Preis;

Daß sich das größte Werk vollende,

Genügt ein Geist für tausend Hände.

 

Date: 2015-12-13; view: 360; Нарушение авторских прав; Помощь в написании работы --> СЮДА...



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