Boden und neue Landwirtschaftspolitik

Knapp 40 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Die Direktzahlungen müssen an einen ökologischen Leistungsnachweis geknüpft werden; unter anderem bedeutet dies auch eine langfristig bodenvertragliche Bewirtschaftung. Die meisten Landwirte sind offen für solche Forderungen, denn sie sind doch selbst an der langfristigen Erhaltung ihrer Lebens- und Produktionsgrundlage interessiert.

Der Boden muss vorsorglich gegen Belastungen geschützt werden. Nur ein vorsorglicher Bodenschutz kann irreversible Schaden verhindem. Er ist auch der kostengünstigste Bodenschutz, da eine Sanierung, soweit sie überhaupt noch möglich ist, sehr teuer ist. Gefahren für den Boden müssen an den Quellen bekämpft werden. Vorsorglicher Bodenschutz heißt zum Beispiel:

– Nur Stoffe, Organismen, Geräte, Maschinen und Fahrzeuge herstellen, bewilligen, verkaufen und verwenden, die bei sachgemäßem Einsatz zu keinen nachhaltigen Bodenbelastungen führen.

– Mit Ausbildung und Information für einen schonenden Umgang mit dem Boden sorgen.

– Bei der Luftreinhaltung, der Abfallbewirtschaftung oder beim Gewässerschutz die Anliegen (Aufgaben) des Bodenschutzes berücksichtigen. Der offene Boden ist in seiner Fläche zu erhalten. Durch eine wirksame Raumplanung ist es zu verhindern, dass weiterhin Boden ersatzlos versiegelt wird. So sind beispielsweise Neuversiegelungen möglicherweise durch Entfernen bestehender Anlagen und Wiederherstellen einer bepflanzbaren Fläche zu kompensieren.Was für den Wald recht ist, sollte für den Boden billig sein. Nur so ist ein sparsamer Umgang mit Boden zu erreichen.

Weil Bodenschutz langfristig wirkt, müssen heute die Weichen gestellt werden, damit unsere Nachkommen auch im Jahre 2100 noch genügend gesunde Böden bewirtschaften können.

Schadstoffe bezeichnet, wenn sie die Bodenfruchtbarkeit negativ beeinflussen. Dazu gehören namentlich Schwermetalle und chlorhaltige, schwer abbaubare organische Verbindungen.

Da es aufgrund der Komplexität und der Kenntnislücken kaum je möglich sein wird, samtliche Schadstoffe für alle Organismen im Boden zu beurteilen, drängen sich starke Vereinfachungen für die Beurteilung auf, die aber den bestmöglichen Schutz gewährleisten sollen.

Ab wann ist ein Boden belastet, ab wann sind Schaden zu erwarten? Die Bodenschutzverordnung setzt dafür Richtwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Solche Richtwerte bestimmen: Böden, die unterhalb des Richtwerts liegen, gelten als «gesund», solche mit Überschreitung als «gefährdet». Dabei ist die Festsetzung der Richtwerte wegen ungenügender wissenschaftlicher Untersuchungen oft etwas spekulativ. Die Kenntnisse über die biologische Wirkung von Schadstoffen (Ökotoxizität) oder über die komplexen Wirkungen des gleichzeitigen Auftretens von mehreren Schadstoffen in einem Boden sind sehrlückenhaft.

2. Suchen Sie im Text die Sätze, wo: a) es um die landwirtschaftlicheBodennutzung geht; b) es sich um die Maßnahmen zum vorsorglichen Bodenschutz handelt; c) die Rede vom Bodenschutz durch eine wirksame Raumplanung ist; d) die Bodenschutzverordnungen und deren Richtwerte beschrieben werden.