Ãëàâíàÿ Ñëó÷àéíàÿ ñòðàíèöà


Ïîëåçíîå:

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Figuren der Anordnung und des Platzwechsels





Prolepse Nachtrag Parenthese Anakoluth Isolierung

 

Die Prolepse = die Wiederaufnahme

Das Intermezzo seiner Verhaftung: es kann nicht ohne Schadenfreude erzählt werden… (F.Dürrenmatt).

In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad … (Volkslied).

Den unfrommen Wasserwerkerspruch „Nach mir die Sintflut!“ - Friedel Kloß wird ihn wohl nie über die Lippen bringen. (TZ 1982).

Ein Sehender und ein Blinder, so gingen sie nebeneinander (H.Hesse).

Das offene Meer, nun lag es vor meinem Blick!

Der Nachtrag: Tief seufzend ging er weg, der alte Mann…. Meine Töchter sollen dich warten schön.

Isolierung/ Parzellierung: Die abgesonderten Satzglieder nehmen die Form eines selbständigen Satzes an. Als parzellierte Sätze erscheinen:

Adverbialien: Ich habe mein Ziel erreicht. Nach einem knappen Jahr.

Objekte: Aber ich musste kämpfen. Auch um sie.

Prädikate: Er richtete sich hoch, sprang auf, lief hin und her. Lachte. Spielte mit.

 

Parenthese: Die stolze Amalie, es war unglaublich, glaubte auch das Unglaubhafteste. Herr Maraus – ein erstaunlicher Anblick – war zum ersten Male … heftig geworden.

 

Anakoluth: Das ist richtig, weil da gibt`s Märchen, da gibt´s Kinderopern

Und das käme wieviel? Wie sie das gesagt hat is vielleicht ich meine hat se vielleicht gar nicht so unrecht. Hat mir dann `ne alte decke hab ich dann schließlich noch gefunden.

 

(eine starke, auffällige Abweichung von der syntaktischen Norm; eine Erscheinung spontaner Rede, Figurenrede in Erzählungen, Hör- und Schauspielen; Ausdruck volksverbundenen schlichten Erzählens, Schilderns oder Reflektierens ist der Übergang vom abhängigen zum selbständigen Satz, z.B.: Doch wenn Sie morgen wirklich am Biesdorfer Kreuz vorbeikommen und es steht kein Zelt da und kein Zirkuswagen, dann trägt daran der Erfinder Schuld: Direktor Julius Ehmke.)

 

Vorlesung zum Thema „Redefiguren“

 

Zeit: 4 St.

Plan

  1. Begriff „Redefigur“
  2. Vergleiche
  3. Figuren des Ersatzes
  4. Figuren der Hinzufügung
  5. Figuren der Entgegensetzung
  6. Figuren der Auslassung
  7. Figuren der Anordnung und des Platzwechsels

Literatur: Riesel E. Stilistik der deutschen Sprache. M., 1959. S.129-227; 271-282; 299-320.

Naer N. Stilistik der deutschen Sprache M.,2006. S.181-200; 204-224; 231-234.

Brandes M.P. Ñòèëèñòèêà òåêñòà. Òåîð. êóðñ. Ì., 2004. Ñ. 366-381.

Bogatyreva N.A., Nosdrina L.A. Stilistik der DGS. M., 2005. S.129-149.

Wörterbuch zur deutschen Stilistik. Tscherepowez, 2000.

 

  1. Begriff „Redefigur“. Definition. Klassifikation

Da die Stilistik sprachliche Erscheinungen von ihrem besonderen Blickpunkt aus betrachtet, d.h. von Blickpunkt jener Ausdrucksfunktion, die sie erfüllen, bedient sie sich einiger spezifischer Begriffe. Das sind die Begriffe Darstellungsmittel und Ausdrucksmittel der Sprache.

Als Darstellungsmittel der Sprache kann man den Gebrauch einzelner Wörter, eines Wortverbandes und ganzer Sätze in gegenständlicher (bildlicher) Bedeutung bezeichnen. Die verschiedenen Arten der Bedeutungsübertragung werden in der Stilistik Tropen genannt (aus dem griech. Tropos = Wendung).

Als Ausdrucksmittel der Sprache kann man solche Mittel der Rede ansehen, die nicht mit einer Bedeutungsübertragung von Wörtern und Wortverbänden verbunden sind, sondern zur Verstärkung der Ausdruckskraft einer Aussage oder als Zusatz zu einer Aussage emotionalen Charakters dienen. Das sind z.B. Wiederholungen verschiedener Art, Parallelismen in der Satzkonstruktion; Antithesen und andere Formen der Anordnung der Rede. Ausdrucksmittel der Sprache sind sogar verschiedene phonetische Mittel; in der Lexik der Gebrauch von Archaismen, Neologismen und „gelehrten“ Wörtern. Die Darstellungs- und Ausdrucksmittel der Sprache werden gewöhnlich Redefiguren (oder rhetorische Figuren)genannt. (M.D.Kuznec, J.M.Skrebnev. Stilistik der englischen Sprache. Lpzg, 1968. S.17-18).

Diese allgemeine Unterscheidung zwischen Darstellungs- und Ausdrucksmittel ist nur relativ; denn schließlich haben auch die Darstellungsmittel eine expressive, d.h. Ausdrucksfunktion.

Redefiguren (= Stilfiguren) sind kunstvolle Kombinationen von Sprachmitteln in der Rede. Sie dienen zur Belebung und Verstärkung der Wirkung einer Aussage. Ihre Hauptfunktionen waren und sind Ausdrucksvariation und Ausdrucksverstärkung (Expressivität). Daneben dienen sie auch der Hervorbringung besonderer Wirkungspotenzen von Texten: Hervorhebung, Pointierung (Hervorrufen eines Überraschungseffekts), Kontrastierung, Veranschaulichung, Bewertung, ohren- und augenfällige Gliederung (W.Fleischer, G.Michel, G.Starke. 1996. S.247).

 

Stilfiguren sind Sprachhadlungs- und Formulierungsmuster. Als solche werden sie bewusst, gezielt, spontan oder routinemäßig verwendet.

Den Redefiguren liegen verschiedene Abweichungen von dem normativen Sprachgebrauch zu Grunde. Je nach der Art der Abweichung von der Norm lassen sie sich in folgende Klassen einteilen:

Figuren des Ersatzes (der Substitution)

Figuren der Hinzufügung (sprachlicher Elemente) (Addition)

Figuren der Entgegensetzung

Figuren der Auslassung (Elimination/ Weglassen syntaktischer Einheiten)

Figuren der Anordnung (durch Änderung der Reihenfolge der syntaktischen Einheiten).

(In der Schulrhetorik gibt es zwei einander überlagernde Ordnungsprinzipien. So wurden Wortfiguren und Gedankenfiguren unterschieden. Den Wortfiguren schrieb man eine schmückende (dekorative, ornative) Wirkung zu, z.B.: die Anapher, die Epipher, die Anadiplose, die Metapher, die Periphrase. Gedankenfiguren betreffen dagegen den Aufbau eines Textes, die Gedankenführung, sind daher nicht an spezifisch sprachliche Ausdrucksformen gebunden, z.B.: Allegorie, Amplifikation, Antithese, Berichtigung, Parenthese).

Wir schließen uns der oben angeführten Klassifikation an (ebenda, S.249. Andere Meinungen dazu: Zerebkow 1988; Spiewok, Michel, Riesel). (Dabei geht man davon aus, dass der Denotatsbezug bleibt, eine sprachliche Äußerung aber verändert, variiert, umformuliert werden kann).

Die Redefiguren können in verschiedenen Funktionalstilen gebraucht werden.

 

  1. Vergleiche

Der Vergleich ist ein stilistisches Mittel, welches auf Grund direkter Wortbedeutung entsteht und als bildlicher Ausdruck verwendet wird: „Von der Base Laran wurde ich recht liebreich behandelt. Die einsame alternde Frau war mit wie eine Mutter “ (A.Stifter). Der Vergleich verbindet zwei Wörter aus verschiedenen Begriffsbereichen und ruft durch die bloße Gegeneinanderstellung sprachökonomisch eine Fülle von bildhaften, manchmal bildlichen Assoziationen hervor.

Der Vergleich wird sprachlich angekündigt, häufig durch Vergleichspartikel wie sowie, als.

Nach der Struktur unterscheidet man einfach e (aus einer Wortgruppe bestehende) und erweiterte Vergleiche. Die letzten umfassen einen Satz oder eine Reihe von Sätzen.

Vergleiche können allgemeingebräuchlich (mutig wie ein Löwe, schlank wie eine Tanne) und l individuell (Raubtier Faschismus) sein.

Es gibt auch Vergleiche auf Grund direkter Bedeutung, welche bloß der sachlichen Veranschaulichung dienen. Sie können als Mittel der Bildhaftigkeit angesehen werden und Vergleiche, die auf Grund uneigentlicher metaphorischer Bedeutung entstanden sind. Sie sind bildlich, meistens hyperbolisch, emotional und subjektiv.

Die Wirkung des Vergleichs hängt vor allem von der Anschaulichkeit und Überzeugungskraft der Vergleichsbasis ab. Der stilistische Ausdruckswert des Vergleichs hängt von Kontext und dem Redestil ab. Die Vergleiche können poetischen, satirischen Charakter haben, sie können bloß der sachlichen Veranschaulichung dienen: „Die Wände waren so eng wie je“.

 

  1. Figuren des Ersatzes

 

Bei dieser Gruppe von Figuren wird statt der eigentlichen, also einer Erscheinung oder einem Sachverhalt konventionell zugeordneten Benennung ein anderer, besonderer (uneigentlicher) Ausdruck gebraucht. Diese Figuren – Tropen genannt – beruhen auf der Substitution der eigentlichen durch eine uneigentliche, unübliche, ungewöhnliche Benennung. Das Prinzip des Ersatzes hat eine paradigmatische und eine syntagmatische (bei Verbalmetaphern) Dimension.

Sie gliedern sich in Figuren der Qualität und die der Quantität (die Hyperbel, die Litotes).

Betrachten wir zunächst die Figuren der Qualität.

Die Metapher ist die Bezeichnungsübertragung aufgrund von Ähnlichkeitsbeziehungen (innere, äußere, nach der Funktion). Sie kann bei Substantiven, Adjektiven und Verben auftreten: „Der Schal des Herbstes legte sich um lange Sommertage“.

Die Metaphern entstehen in der Umgangssprache, sind auch in der schönen Literatur und in der Publizistik anzutreffen. In der Lyrik sind Metaphern vor allem Ausdrucksmittel der Weltsicht eines Dichters: „Die Wege hab ich mit Spuren bestickt. Die Landschaft mit Gedichten durchstichelt.“(Eva Strittmatter). In der Presse und Publizistik spielt die Metapher bei der Gestaltung von Überschriften als Rezeptionsanreiz eine wichtige Rolle: „Winnetou wartet im Kühlschrank“(TZ 1987).

Die stilistische Rolle der Metapher ist nicht eine einfache Benennung eines Gegenstandes der Rede, sondern seine ausdrucksvolle Charakteristik.

Die Metapher nennt man oft einen „verdichteten“ Vergleich. Aber die Metapher ist emotionaler und daher ausdrucksvoller als der Vergleich, weil bei ihr die logische Gliederung der gegenübergestellten Begriffe, die dem Vergleich eigen ist, wegfällt. Die Metapher bewirkt mehr als Vergleiche höchste Knappheit und Zuspitzung der Darstellung.

Die Personifikation (Abart der Metapher) ist die Übertragung menschlicher Eigenschaften, Merkmale und Handlungen auf tierische, pflanzliche Organismen und auf Nichtlebewesen. Sie entsteht oft in Verbindung mit Verbalmetapher.

Ihre stilistische Funktion ist die Bildlichkeit/ Bildhaftigkeit und Poetität in der künstlerischen Kommunikation und in der Alltagsrede: „Lautlos atmete die Erde unter dem weichen Licht des aufgehenden Mondes.“ Oder: „Tief beschämt schleicht er (der Luchs = ðûñü) davon, trottet missmutig und verdrossen weiter.“

Die Synästhesie (griech. Zusammenempfinden) = das Verschmelzen unterschiedlicher Sinnesempfindungen, wobei eine von ihnen übertragene Bedeutung annimmt, z.B.: Klang der Bilder; eine wahre Sinfonie der Farben; schreiende/ grelle Farben, gepfefferte Preise. Hier lassen sich verschiedene Empfindungen kombinieren (visuelle, akustische, taktile). Die Synästhesie wird vor allem verwendet, um dem Leser eine neue Sicht auf Bekanntes zu ermöglichen oder die Sinneseindrücke zu verstärken. Sie war das Lieblingsmittel der Romantiker. Sie wird oft in der Werbung verwendet.

 

Die Allegorie (griech. Anders, bildlich reden) heißt die Verlebendigung von abstrakten Begriffen, von Naturgeschehen und Naturgewalten. Sie überträgt etwas Gedachtes (eine Idee) in ein Bild (Liebe durch Amor, Krieg durch Mars personifiziert, dargestellt; der Frühling = ein Jüngling; der Tod = Sensemann).

Das Symbol (Sinnbild) = ein konkretes Erkennungszeichen, ein sinnlich fassbares Zeugnis für eine Idee. Die symbolische Darstellung besteht darin, dass etwas Konkretem; Gegenständliche ein tiefer Sinn unterliegt: die Waage als Symbol der Gerechtigkeit; die Rose = Liebe.

Die Antonomasie (Abart der Periphrase) = Ersatz des Eigennamens durch die Benennung des Berufes, der Herkunft usw., z.B.: großer Teich für die Atlantik; Dichter des Faustus = Goethe, oder die Verwendung des EN als Gattungsnamen: der Heini (Schimpfwort) dummer, einfältiger Mensch. Der Kreml für russische Regierung; die eiserne Lady = M.Thatscher.

Die Metonymie = Ersatz eines Ausdrucks durch einen anderen aufgrund räumlicher, zeitlicher, stofflicher und logischer Beziehungen. (die Benennung einer Erscheinung wird auf eine andere übertragen aufgrund von Sachzusammenhängen zwischen den beiden Erscheinungen):

Das ganze Dorf war auf den Beinen (statt: alle Bewohner).

Ihn traf das kalte Blei (Kugel) (Stoff-Kausalverhältnis).

Der neue Besen ist nicht gekommen (Putzfrau) (assoziatives bzw. logisches Verhältnis).

 

Die Synekdoche (griech. Das Mitverstehen) = die Bezeichnung eines Teil wird auf das Ganze übertragen (pars pro toto) oder umgekehrt kann ein Teil wie das Ganze benannt werden (toto pro parte): Ein guter Kopf hat hundert Hände. Ich rühre keinen Finger krumm (leiste keine Arbeit dafür; das Ganze durch einen Teil); das Korn steht eingesagt (die Mehrzahl für die Einzahl). Wer nie sein Brot in Tränen aß (die Art für die Gattung).

Die Periphrase = die (explizite) Hervorhebung eines kommunikativ wichtigen Merkmals durch zusätzliche sprachliche Mittel; nach E.Riesel ist das die sekundäre Nominierung eines Denotats entweder durch Hervorhebung charakteristischer Merkmale, Tätigkeiten, Wirkungen oder durch Verbildlichung in uneigentlicher Rede. Dazu werden Zusammensetzungen (Siebenhügelstadt für Rom), oft mit Eigennamen als Konstituente (Elbflorenz für Dresden, Spree-Athen für Berlin), Ableitungen (Olympier für Goethe) und Substantivgruppen mit unterschiedlichen Formen des Attributs genutzt (G.Michel, G.Starke, W.Fleischer, 251).

Es gibt logische Periphrase n (in direkter Wortbedeutung: das Haupt der Familie = der Vater; der große Thomaskantor = Bach) und metaphorische und metonymische Periphrasen, die bildlich sind (Es war die zeit der Narzissen = Mai).

Die Periphrasen werden nicht in allen Funktionalstilen gleicherweise verwendet (Naer, S.220).

 

Bei der Emphase erfolgt die Merkmalshervorhebung ohne zusätzliche sprachliche Mittel (implizit) durch eine – im Kontext signalisierte – bedeutungsvolle Hervorhebung des Wortes, das als Tropus fungiert, sei es durch Akzent in der gesprochenen, durch grafische Kennzeichnung (Anführungszeichen, Bindestrich, Fett- oder Sperrdruck) in der geschriebenen Sprache oder durch nachdrückliche Wiederholung: „Es ist unrichtig, zu behaupten, dass der Pessimist das Positive nicht sehe. Er sieht es, genießt es vielleicht noch mehr als Optimist… “ (Die Emphase ergibt sich aus dem nachdrücklichen Widerspruch gegen ein Fehlurteil über Pessimisten. Der Negation wird eine Affirmation entgegengesetzt). Essay und Dankensrede enthalten diese Stilfigur.

 

Die Hyperbel = Übertreibung, Umschreibung in semantisch übertriebener Form (explizite Merkmalshervorhebung). Im wörtlichen Sinne wird darunter die sprachliche Übertreibung verstanden, die uns aus adjektivischen Verstärkungsbildungen, komparativen Phraseolexemen und kommunikativen Formeln in der Alltagrede vertraut ist: “Gib nicht an wie eine Herde Affen! Das geht auf keine Kuhhaut. Dafür habe ich vollstes Verständnis.

Sie ist ein Mittel zum Ausdruck von Humor und Satire im Alltag (ein Loch in den Bauch fragen; es regnet in Strömen, tausend Mal sagen). Sie ist auch in Werbtexten anzutreffen (Wunderpreis, Doppeleffekt) wie in volkstümlichen Dichtungen und als erstarrte Formeln in Geschäftsbriefen (zutiefst berührt, baldmöglichst, allerbeste Ware usw.).

Die Litotes (griech. Geringfügigkeit) = die Abart der Periphrase aufgrund der Verneinung; die Merkmalshervorhebung durch die Verneinung des Gegenteils (G.Starke, G.Michel, 252) Ihre Funktion ist vorsichtige Aussage, ironische Verstärkung: Das ist keine Glanzleistung. Die Idee ist nicht so schlecht.

Die Litotes vermag rational oder emotional expressiv den Gegensatz zwischen zwei Polen zu nuancieren. (The face wasn`t a bad one; it had what they called charm. Es ist nicht unwahrscheinlich).

Die Ironie (Abart der Periphrase) = die Äußerung, die das Gegenteil vom Gemeinten zum Inhalt hat. Ursprünglich wurde darunter eine Verstellung im Reden verstanden, bei der der Redner so tut, als wüsste er nicht, was er tut: „Du hast und gerade gefehlt. Du bist mir schon der Richtige.“ Hier sind negative Urteile in positive Äußerungen verkleidet.

Die stilisitische Funktion der Ironie ist satirische bzw. humorvolle Verstärkung der Aussage.

Der Euphemismus (Subklasse der Periphrase) = verhüllende, mildernde Ausdrucksweise aus verschiedenen Gründen (mitnehmen = stehlen, vollschlank = dick; spinnen = dichten, lügen) (Naer, S.224; Bogatyreva, S.148).

 

  1. Figuren der Hinzufügung

 

Das sind: Wiederholung; Aufzählung, (das) Epitheton. Sie entfalten sich im Satz oder in einer Folge mehrerer Sätze. Vorherrschend wird dabei das syntaktische Verfahren der Koordination von Wörtern, Wortgruppen und (Teil-)Sätzen genutzt; nur das Epitheton wird subordinierend gebraucht. Sie entstehen aus dem Streben nach Hervorhebung von Äußerungsteilen oder nach auffälliger, oft rhythmisch betonter Gliederung des Textes.

Die Wiederholung = die Hinzufügung des Gleichen, um kommunikativ wichtige Einheiten zu verdeutlichen, emotional zu verstärken. Sie hat mehrere Erscheinungsformen (Laut-, Wort-, Wiederholungen syntaktischer Art). Nach der Meinung von W.Fleischer, ist allen Wiederholungsfiguren die Funktion der Intensivierung, der pointierten, zugespitzten Aussage eigen (w.Fleischer, G.Michel, G.Starke 1993: 268).

Die wörtliche Wiederholung = unveränderliche Wiederholung von gleichen Wörtern/ Wortgruppen. Die Wörter wirken eindringlicher und nachdrücklicher als einmalige Nennung (Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!)

Die variierte Wiederholung = Wiederholung mit variierter grammatischer Form (Die Gesichter werden lang und länger) oder des Wortbildungsmodells (das Sagbare sagen).

Die synonymische Wiederholung = die Wiederholung durch begrifflich-synonymische Variierung zum Zweck einer treffenden Charakteristik einer Person usw. (Er lachte, jubelte, kreischte vor Lust).

Zur Wiederholung gehören auch:

Die Anapher ( die Wiederholung eines Wortes/ einer Wortgruppe am Anfang einiger aufeinanderfolgenden Sätze oder Absätze. Im letzten Fall hat sie architektonische Funktion): Wir ehren in den Toten deutsche Dichter…. Wir ehren in den Toten deutsche Menschen…. Wir ehren in den Toten Freunde der Verbündeten Nationen….

Epipher: Blieb stehen auf Kommando. Machte kehrt auf Kommando. Kroch auf dem Bauch auf dem Kommando. (die Wiederholung am Ende mehrerer Sätze oder Absätze).

Kyklos: Warum machte er nur das, warum? (die Rahmenwiederholung am Anfang und am Ende des Satzes).

Subjekt der Produktion und Subjekt der Rezeption sind wirklich gesellschaftliche und gesellschaftlich wirkliche Subjekte. (Er rahmt das Ganze ein).

Die Anadiplose ist die Wiederholung des letzten Wortes oder der Wortgruppe an der Spitze des nächsten Satzes: „Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Und dann kam ein Sturm. Ein Sturm wie wir ihn nicht noch erlebt hatten“ Sie dient als Mittel der emotionale Verstärkung. Die Anadiplose dient als architektonisches Mittel in der schönen Literatur, ist in der Alltagsrede und in der Publizistik anzutreffen.

Eine Art der wörtlichen Wiederholung heißt die Reduplikation: „Leise-leise öffnete ich des Vaters Stubentür.“

Der Parallelismus beruht auf Wiederholung der Anordnung syntaktischer Einheiten in aufeinanderfolgenden Sätzen (E.Riesel, S.318); die symmetrische Stellung gleichartiger Satzglieder oder Sätze, meist mit Wiederholung verbunden. Er schafft vor allem ebenmäßige Satzmelodie und vermittelt Eindringlichkeit und Einprägsamkeit. Die Erscheinung ist in Märchen, Volksliedern, Gedichten und sogar in wissenschaftlichen texten als Mittel der Überzeugungskraft: Auf die Bergen will ich steigen,

Wo die frommen Hütten stehen,

Wo die Brust sich frei erschließet

Und die freien Lüfte wehen. (H.Heine).

Die Aufzählung = die Aneinanderreihung gleichartiger Bezeichnungen mit / ohne Konjunktion. Sie charakterisiert sich durch die Lockerheit der Aneinanderreihung, die es ermöglicht, je nach der Art der Aufzählung den thematischen oder umgekehrt den rhematischen Bestand der Aussage hervorzuheben.

Nach ihrer Stellung unterscheidet man die Kontakt-, Distanz- und Kreuzaufzählung. Eine bloße Aufzählung einzelner Wörter, Wortgruppen heißt die Akkumulation: „Plötzlich ein lautes Schimpfen in der Küche, Getrappel, Hin- und Herlaufen. (H.Fallada). Er bot dem Besucher einen Stuhl, eine Zigarette, eine Tasse Tee.“ (S.Zweig).

Die Amplifikation ist die Aneinanderreihung einzelner Aufzählungsglieder mit einer eröffnenden oder beschließenden Zusammenfassung: „Und dann kam alles in Bewegung: Männer, Frauen, Kinder.“

Eine besondere Art der Aufzählung ist die Klimax. Ihre Glieder liegen nicht linear, sondern sie haben unterschiedliches semantisches Gewicht: die steigende Klimax (Ich kam, sah, siegte. Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt (H.Heine)) und die fallende Klimax (Antiklimax): Eure Exzellenzen! Geehrte Damen und Herrn!

Das Asyndeton = eine bloße Aneinanderreihung von einzelnen Wörtern, Wortgruppen ohne Konjunktion: Herzbeschwerden, Atemnot, Ohrensausen! Hilfe, sie kommen, sie sind da! (drückt eine hastige, ungleichmäßige Bewegung aus).

Das Polysyndeton = eine Aneinanderreihung mit Konjunktionen: „Und es wallet und siedet und brauset und zischt… “ (F.Schiller).

Alle Arten der Aufzählung wirken expressiv. Alle Einzelglieder der Aufzählung müssen miteinander logisch verbunden werden.

 

Das Epitheton ist jegliche Merkmalhervorhebung eines Gegenstandes, einer Erscheinung. Das Epitheton kann grammatikalisch repräsentiert werden durch Adjektiv, Partizip, Genitiv, präpositionale Wortgruppe, Apposition, Relativsatz und auch als prädikatives Attribut. Man unterscheidet stehende Epitheta (der teure Tote, mit blanker Waffe, graue Theorie) und unerwartete E., welche einen Überraschungseffekt haben (innerbetrübliche Probleme; zwischen fröstelnden Booten). Sie können auch im Dienste von Humor und Satire stehen.

Nach der Funktion unterscheidet man konkretisierende, bewertende, charakterisierende Epitheta (kühler Brunnen, ein jämmerliches Verhalten).

 

  1. Figuren der Entgegensetzung

 

Die zweite Gruppe der Additionsfiguren bilden die Entgegensetzungen. Ihre Voraussetzung sind Bedeutungsgegensätze. Diese Figuren entstehen dadurch, dass zwei Begriffe absichtlich kombiniert werden, zwei Begriffe, die logisch nicht miteinander vereinbar sind. In der Rhetorik wird die Kombination sprachlicher Ausdrücke mit Bedeutungsgegensätzen als Antithese (griech. = gegen +Satz) bezeichnet. Sie „beruht auf Kontrastwirkung der Bedeutungen zweier lexikalischer oder grammatischer Größen. Sie besteht immer aus zwei Teilen“ (Riesel, Schendels zitiert nach: W.Fleischer, G.Michel, G.Starke 1996: 269). Es geht um eine Gedankenfigur, d.h., sie ist an keine bestimmte sprachliche Form gebunden. Sie ist „eine beliebte Ausdrucksform…., die viele Variationen kennt“. Z.B.: alt und jung; Freund und Feind, Dauer im Wechsel.

Die Antithese ist also die Gegenüberstellung von Wörtern oder ganzen Sätzen mit entgegengesetzter oder kontrastierender Bedeutung. Sie entsteht auf antonymischer Basis. A. ist ein Mittel eines treffenden und überzeugenden Ausdrucks. Für sie ist asyndetische und syndetische syntaktische Verbindung (Konjunktionen und, aber, trotzdem, dennoch, jedoch …) typisch, oft mit Parallelismus verbunden.

Sie kommt in der Publizistik vor, in Überschriften und schafft durch Rezeptionsanreiz: „Wissenschaft – Wohltäterin oder Furie?“.

Im Satz können mehrere Antonympaare kombiniert sein: „Sie hatte die langen Jahre der Knechtschaft und die kurzen Jahre der Freiheit ausgekostet“(B.Brecht).

Das Beispiel zeigt, dass die Antithese mit Wiederholung und Häufung des Verschiedenen kombiniert vorkommen kann; z.B.: „Der Mann handelt. Die Frau liebt. Der Mann ist der Kopf. Die Frau ist das Herz. Er ist der Pflug, die rastlose Bewegung, und sie ist der Acker, dir ruhende Erde.“ (R.Feyl).

Im wissenschaftlichen und publizistischen Stil erzeugt sie Klarheit der Gedankenführung, Bestimmtheit der Aussage und bewirkt größere Überzeugungskraft. Die Antithese ist bei den Dichtern sehr beliebt: „Die Zeit ist kurz, die Kunst ist lang“ (J.W.Goethe); „Die Wahn ist kurz, die Reu ist lang“ (F.Schiller).

(Schiefe Antithese: Naer, S.190; Riesel).

In jedem Fall dient die A. dazu, Widersprüche bewusster zu machen.

Das Oxymoron = die Sonderform der Antithese; scheinbar widersinnige Verbindung von zwei Lexemen mit gegensätzlichen Bedeutungen. Es charakterisiert eine widersprüchliche Erscheinung treffend und originell (süße Qual, der letzte Erste; hässliche Schönheit). Sprachliche Formen des Oxymorons sind: kopulative Zusammensetzungen (Freundfeind), adjektivisches Attribut (kleine Elefanten; beredtes Schweigen), Substantiv bzw. Prädikat mit Aktanten (Sie hielt den Atem an und hörte zum ersten Mal in ihrem Leben die Stille). Oder Adverbiale und Prädikativ (Das kann doch unmöglich möglich sein).

Vom Oxymoron ist der Übergang fließend zum Paradoxon (griech. Widersinnige Behauptung). Meist sind es hier nicht Einzelwörter, sondern Satzteile oder Teilsätze, die im Bedeutungsgegensatz zueinander stehen. Damit wird ein Überraschungseffekt beabsichtigt: „ Es beginnt damit, dass es nicht beginnt, die Verzögerung teilt sich diffus den … Wartenden mit“.

 

Der Chiasmus = die Aufeinanderfolge zweier begriffe mit gleichen oder ähnlichen Wörtern, deren Reihenfolge im zweiten Ausdruck vertauscht wird (Kunst der Gärten – Gärten der Kunst). Oft findet sich der Chiasmus in den Titeln von Büchern und Artikeln.

Der Schlagsatz = eine Abart der Gegenüberstellung, die eine vorausgehende Aussage unerwartet inhaltlich negiert (Die Stadt selbst ist schön und gefällt einem am besten, wenn man mit dem Rücken ansieht.).

Die Falschkoppelung = scheinbar widersinnige Verbindung zweier Lexeme, zu dem es logisch nicht passt: kalte Mamsell, möblierter Herr. Sie zeigt die Berührung mit dem Oxymoron und dem Zeugma. Sie ist ein Mittel der Satire und des Humors.

Das Wortspiel = eine Sammelbezeichnung für zahlreiche Möglichkeiten durch Nutzung von Polysemie, Homonymie. Das Ziel ist humoristische, satirische, komische Effekte zu erzielen (Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.)

 

  1. Figuren der Auslassung

Dazu gehören die Ellipse, das Zeugma, die Aposiopese.

Das Zeugma = syntaktische Bildungen, die mehrere dabei unpassende gleichartige Satzglieder miteinander verbinden; die bewusste Vereinigung semantisch unvereinbarer Wörter, grammatisch durch gleichartige Satzglieder ausgedrückt (Attribute zu einem Substantiv; Subjekte/Objekte zu einem Verb): „“Einer sammelt Pilze, der andere Erfahrungen.“

Das Zeugma wird ausgenutzt, um humoristische und ironische Wirkung zu erzielen (Die Flaschen wurden leerer und die Köpfe voller.).

Die Aposiopese = der Satzabbruch, nicht zu Ende weitergeführter Satz. Die stilistische Funktion dieses Mittels ist es, die Spannung und Neugier zu erwecken (Wenn du nicht kommst, dann … - Drohung.) (Naer, S.191; Riesel, S.279; Brandes, S.304).

Die Ellipse. Im grammatischen Sinne gilt als Ellipse jede Äußerung, die die zweigliedrige Struktur des deutschen Normalsatzes unterschreitet. In Ellipsen werden kommunikativ weniger wichtige Satzglieder ausgelassen. Deswegen finden sich in wissenschaftlichen Texten und Gebrauchsformen der Verwaltung keine oder kaum Ellipsen. Dagegen sind Ellipsen in der Alltagsrede, Journalismus und in der schönen Literatur oft anzutreffen. Es ist üblich, z.B., in Gesprächen Teile des Satzes auszusparen, die situations- und partnerbedingt entbehrlich sind: „(Haben Sie Scheibenwischer?) – Im Augenblick nicht.“. (Im Amtsverkehr: Deutliche Handschrift erbeten. Bestellungen durch die Buchhandlung erwünscht.). F. – Mittel zur Erzielung sprachlicher Knappheit.

Viele situative Ellipsen sind schon seit langer Zeit gebräuchliche Kommunikationsstereotype: Guten Morgen. Vielen Dank! Ober, (bitte) zwei Bier/ Piels / Hell!

In Depesche: Kolloquium verlegt. Hauptreferent erkrankt. Neuer Termin folgt. (wirkt sprachökonomisch).

Für folgende Fälle und Textsorten sind Ellipsen typisch: lebhafte Rede, Frage, Wunsch, Befehl; militärische Kommandos, Telegramme, Notizen, Fahrpläne, Bühnenanweisungen, Telefonbücher, Back- und Kochrezepte, amtliche Formulare, Register, Speisekarten, Wetterberichte; innere Rede der Figuren; indirekte Personencharakterisierung, das Sprachporträt usw.

Die Ellipse wird nicht immer als Ausdrucksmittel verwendet. Sie kann aus technischen Gründen verwendet werden in Nachschlagewerken, im Telegraphenverkehr usw. (Brandes S.305; Naer S.181; Riesel S. 282, Bogatyreva, S.255).

 

  1. Figuren der Anordnung.

Diese Gruppe der Stilfiguren basiert auf Varianten der Stellung und Reihenfolge syntaktischer Einheiten in der Äußerung. In dem Sinne wird von Positionsfiguren gesprochen. Hierher gehören die folgenden Figuren: die Prolepse, der Nachtrag, die Parenthese, das Anakoluth und andere Arten der Umstellung.

Mit dem Begriff Umstellung werden alle Anordnungsvarianten zusammengefasst/ verstanden, die von neutraler Abfolge abweichen. In der Grammatik wird dafür der Terminus Inversion.

An erster Stelle ist hier die markierte Thematisierung zu nennen, bei der de Informationskern des Satzes, der den Satzakzent trägt, die Äußerung eröffnet. Diese Art Umstellung ist typische für den Textanfangssatz einer Pressenachricht oder des Wetterberichts:

Zwischen Sonne und Regenschauern schwankte das Wetter am ersten Septemberwochenende“.

Solche Umstellungen werden auch für Kontrast und emotional bedingte Hervorhebung (Emphase) genutzt: „Und bei uns war immer volles Haus. Ruhe war bei uns nie.“

Die Prolepse ist die Wiederaufnahme eines an der Spitzstellung stehenden, abgesonderten Substantivs durch ein Pronomen oder Adverb: „ Meine Mutter, die ist immer recht.“ Die Prolepse ist in der schönen Literatur, in der Alltagssprache und in der Volksdichtung sehr verbreitet.

In nüchternsachlichen Berichten ist sie nicht üblich, weil sie ein Verstoß gegen die Norm ist.

Die Prolepse gliedert den Satz in kleinere Syntagmen und erleichtert das Verständnis. Außer der kommunikativen hat sie eine wichtige stilistische Funktion: Sie verleiht der Rede Ungezwungenheit, Natürlichkeit, emotionale Färbung und einen gewissen Rhythmus.

Ein besonderer Fall der Prolepse ist der absolute Nominativ, bei dem das abgesonderte Satzglied im Nominativ steht und durch einen obliquen Kasus oder ein Pronominaladverb wiederaufgenommen wird: „ Der Rede im Schwimmbad seiner Heimatstadt, sein Vorlesungssteik gegen Dr.Zunder – Rio hätte vor Scham versinken können, wenn er nur daran dachte“ (H.Weber).

Eine Abart der Prolepse ist die Satzkonstruktion mit dem Korrelat so: „ Märchenhaft, so war es dort. “ (Riesel, S.255, Brandes, S. 316; Naer, S.185).

Der Nachtrag ist eine Gegenstück der Prolepse. Darunter versteht man im eigentlichen Sinne die Herausstellung am Satzende, der ein Pronomen oder ein Adverb vorausgeht. Eine andere Definition: „das ist ein nachträgliches Anfügen eines Redeteils an einen bereits abgeschlossenen Satz“ (Portjannikov W.A. 1997: 39):

„Ich kann sie stundenlang schildern, diese eine Stunde.

Es dreht sich nicht zurück, das vielzitierte Rad der Geschichte.

Meine sollen dich warten schön.

M.P.Brandes spricht über die Nachtragskonstruktionen – Wörter, Wortverbindungen und Sätze, die im Satzgefüge an einem für sie nicht üblichen Platz stehen.

Alle Nachtragskonstruktionen dienen zur Auflockerung (Emotionalisierung) eines Aussagesatzes. Sie verfügen über eine breite Palette der Ausdruckskraft. Der Nachtrag kann in der Alltagsrede, in der schönen Literatur, in der Publizistik gebraucht werden (Brandes S.320, Naer, S.183; Riesel, S.255).

Die Parenthese (der Schaltsatz) – die Unterbrechung des Satzablaufs durch ein Wort, eine Wortgruppe, einen Satz, die in keiner unmittelbaren formalen grammatischen Beziehung zu dem Satz stehen, der sie einschließt. Von ihrer kontextualen Umgebung wird die Parenthese deutlich durch rhythmisch-melodische Mittel, gewöhnlich durch tiefere Stimmlage und schnelleres Sprechtempo, abgehoben. Graphische Mittel zur Kennzeichnung der Parenthese im Text sind Gedankenstriche, Klammern, Kommata: „Ja, das ist, weiß Gott, eine nette Gelehrsamkeit.“

Die Aussage wird mit Hilfe der Parenthese erläutert, kommentiert, bewertet, veranschaulicht.

Ein stilistisches Merkmal der P. ist echte oder scheinbare Kontaktaufnahme mit dem Publikum.

Die Parenthese kann expressiv und nichtexpressiv sein. Sie ist in der schönen Literatur, wissenschaftlicher Prosa, Publizistik und in der Alltagsrede anzutreffen. Sie kann auch expressiven Ausdruckswert haben (komische, ironische Einschaltungen), sie verleiht der Aussage innere und äußere Ungezwungenheit. Die Parenthese wird im Dienste der direkten und erlebten Rede verwendet: „Und ich sagte ihm, dass ich allerdings einige Mittel besäße – oh, durchaus bescheidene – und dass ich mir in der Stadt eine kleine Privatwohnung hielte…“ (Th.Mann)

(Riesel, S.272; Naer, S.186; Brandes S.318).

Das Anakoluth (=der Konstruktionswechsel, der Satzbruch) = eine starke, auffällige Abweichung von den syntaktischen Normen der Sprache. ( Duden: das Fortfahren in einer anderen als der begonnenen Satzkonstruktion; Satzbruch). Es ist zunächst eine Erscheinung spontaner Rede (weil die Satzkonstruktion selbst regelwidrig ist): „Und das käme wieviel, wie sie das gesagt hat is vielleicht ich meine hat se vielleicht nicht so unrecht.? “

Das Anakoluth ist Mittel zur Gestaltung Figurenrede in Erzählungen, Hör- und Schauspielen.

„Das ist richtig, weil da gibt`s Märchen, da gibt`s Kinderopern …“ (Alltagsrede).

Man spricht über syntaktisches (Kasusänderung und Konstruktionsstörungen) und über semantisches Anakoluth (alle Arten lexikalischer Falschkoppelungen). (Brandes, S.317; Riesel, S.271).

 

Die stilistischen Aufgaben der Wortfolge, andere Arten der Umstellung im Satz (Vorfeld, Nachfeld, Ausklammerung; Apposition: Naer, S.176; Brandes, S.S.324; Riesel Kap.2, S. 242 u weiter).

 

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