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Aus der Geschichte der Juristenausbildung





1. Die ersten Versuche einer systematischen Juristenausbildung sind bereits im frühen Mittelalter unternommen worden. 2. Besonders die heranwachsenden Städte erkannten schnell den Wert guter Rechtslehrer und gaben viel Geld für ihre Anwerbung aus. 3. Der Juristenstand war mit den traditionellen adligen Geburtständen nicht zu vergleichen. 4. Zwar fiel der Zugang zum kostspieligen Studium den Söhnen wohlhabender Familien leichter. 5. Es gab aber auch Aufsteiger aus niedrigen sozialen Verhältnissen. 6. Der Juristenmarkt lockte mit hohen Einkommen. 7. Es gab bald akademische Prüfungen und Vorschriften über die Mindestdauer des in der Regel sechsjährigen Studiums. 8. Der Titel eines Doktors verlieh den höchsten sozialen Rang und war nicht leicht zu erobern. 9. Jahrhunderte später noch stand in der höfischen Ordnung ein bürgerlicher Rat und Doktor einem Adligen mit vier Generationen adliger Abstammung im Range gleich. 10. Zugleich war der Juristenmarkt der Boden eines niemals aussterbenden Juristenproletariats. 11. Die armen Burschen mussten sich durch Hilfsdienste, etwa das Abschreiben von juristischen Texten, ernähren. 12. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts sind Österreich und Preußen als erste in ganz Europa zur Überzeugung gekommen, dass derübergang vom bewährten “Fürstendienst” zum “Staatsdienst” unumgänglich ist. 13. Der Staat besaß das Abnahmemonopol für den Juristenstand. 14. Die Bewerber für das staatliche Amt mussten eine gründliche Ausbildung besitzen. 15. Juristenausbildung war Staatssache und wurde durch Gesetz genau geregelt. 16. In der preußischen Allgemeinen Gerichtsordnung von 1781/ 93 wurde ein siebenjähriger Ausbildungsgang mit insgesamt vier strengen schriftlichen und mündlichen Prüfungen vorgeschrieben. 17. Die Abschlussprüfung fand vor einer zentralen Kommision in Berlin statt. 18. Auch im Deutschen Reich gab es seit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom Jahre 1879 eine einheitliche Juristenausbildung. 19. Sie war zweiphasig in Studium und Refendariat gegliedert und qualifizierte den Einheitsjuristen für alle Berufe. 20. Hier blieb das römisch-gemeine Recht und seine Methode und Theorie mit seinen Grundbegriffen die Quelle, aus der sich alle Juristen zuerst und vor allem ihr Wissen beschafften. 21. Einheit der Juristenausbildung und Einheit der gemeinrechtlichen Dogmatik bewahrten den deutschen Juristen die Einheit des Juristenstandes.

 

Пояснения к тексту:

das Dienst- und Treueverhältnis

der Beamten – особые публично-правовые

служебные отношения чиновников,

основанные на принципе верности

верховной власти

die Einstellung – назначение, зачисление на службу

die Beförderung – повышение по службе

die Amtsbezeichnung – титул чиновника, соответствующий

занимаемой должности

an die Krone abführen – сдавать в королевскую казну

das Frühmittelalter – раннее средневековье

mit einem hohen ethischen Gestalt ausstatten – наполнить высоким эстетическим

содержанием

konnten sich … eines Besitzes rühmen, denn… - могли похвастаться такими

достижениями, которые…

die Ursprünge – зд.: истоки

sich dem Urteil unterwerfen – подчиниться решению суда

das erlittene Unrecht vergelten – отомстить за причиненную

несправедливость

heilig – священный, святой

der Priester – священник

die Linde – липа (порода дерева)

die Fernsehspots – рекламные ролики

die Anwerbung – вербовка

Aufsteiger aus niedrigen sozialen Verhältnissen – выходцы из низших социальных

слоев

locken – манить, привлекать

höflich – придворный

gleichstehen – приравниваться

sich ernähren von (Dat.) – добывать себе припитание чeм-либо

unumgänglich – неизбежный

der Juristenstand – сословие юристов

 

l. Прочитайте текст «Aus der Geschichte der Juristenausbildung» и переведите его письменно на русский язык.

2. Выпишите из текста 2 простых повествовательных предложения с прямым порядком слов и 2 – с обратным. Подчеркните подлежащее и сказуемое.

3. Поставьте к предложению 1 вопрос с вопросительным словом, к предложению 21 – без вопросительного слова.

4. Переведите на русский язык следующие предложения с неопределенно-личным местоимением “man”, oбратите внимание на перевод “man” с модальными глаголами.

 

1. Das nennt man ein Verbrechen. 2. Man hat die Aufklärung dieser Straftat noch nicht beendet. 3. Seine Aussagen muß man überprüfen. 4. Man soll dafür dankbar sein. 5. Man kann nicht jedem gefallen. 6. Man arbeitet hier sorgfältig. 7. Man sprach im Lesesaal zu laut.

Date: 2015-08-15; view: 551; Нарушение авторских прав; Помощь в написании работы --> СЮДА...



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